St. Andrews
Heute wollen wir zuerst die Golf- und Universitätsstadt St. Andrews besuchen, die sich an der Ostküste und somit direkt an den Gestaden der Nordsee befindet. Hier in St. Andrews findet man die sowohl älteste auch kleinste Universität Schottlands. Sie wurde im Jahre 1412 von dem Bischof Henry Wardlaw gegründet und bestand ursprünglich aus 3 Colleges, und zwar aus St. Salvator und St. Lenoard (hierbei handelt es sich um geistes- und naturwissenschaftliche Fakultäten), die im Jahr 1747 zusammengelegt wurden, und dem St. Mary’s College (theologische Fakultät), welches im Jahr 1537 durch den Kardinal Beaton ins Leben gerufen wurde, und in dem angeblich auch John Knox sein Studium absolviert haben soll. Die St. Salvator Church an der Ecke der College Street ist im übrigen der einzige Teil Anlage der von den früheren Gebäuden des Colleges erhalten geblieben ist. Die Kirche wird heute als Universitätskapelle benutzt.
Weiterhin ist St. Andrews weltberühmt als Zentrum des Golfsports. Nirgendwo in ganz Schottland findet man so viele Golfplätze, wie hier in St. Andrews oder in der näheren Umgebung der Stadt. Auf den 4 Plätzen der Stadt, von denen der ‚Old Course’ – wie der Name schon sagt – der älteste und bekannteste ist - kann jedermann gegen Entrichtung eines Benutzungsentgeltes Golf spielen, ob er nun Anfänger oder Profi ist.
An dieser Stelle sei mirl ein Hinweis auf die Anfänge des Golfspiels gestattet: Im Jahr 1754 wurde in St. Andrews der erste Golfclub der Welt gegründet. Er trägt den Namen ‚Royal & Ancient Golf Club’ und gilt noch heute als maßgebende Institution im Bereich des Golfsports.
Um meinen kleinen Ausflug ist die Geschichte St. Andrews zum Abschluss zu bringen, möchte ich allen, die es möglicherweise noch nicht wissen sollten, sagen, dass das Andreaskreuz, welches in der schottischen Nationalflagge zu finden ist, auf St. Andrews zurückgeht. Einer Legende zufolge soll an der Küste von St. Andrews im 4. Jahrhundert n. Chr. der heilige Regulus gestrandet sein. Angeblich soll dieser die Reliquien des Apostels mit sich geführt haben. Im 10. Jahrhundert wurde St. Andrews Bischofssitz. Dem Bau einer Kirche in der die Reliquien aufbewahrt wurden (etwa zwischen 1125 und 1145) , folgte die Gründung einer Kathedrale im Jahre 1160, die später einmal die Größte in Schottland sein sollte, und um 1200 die Erbauung der Burg (auf das Castle und die Kathedrale werde ich in späteren Beiträgen noch näher eingehen).
St. Andrews wurde im Mittelalter – so etwa im 15. Jahrhundert - zum religiösen und geistigen Zentrum des Landes. Die oben benannte Universität wurde gegründet (1412) und die Stadt wurde im Jahre 1472 zum Erzbistum ernannt. Gut 100 Jahre später begann hier die Reformation, als im Jahr 1546 die Burg gestürmt und Kardinal Beaton ermordet wurde.
Ein Abstecher in diese Stadt lohnt sich in jedem Fall. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass es hier mit Parkmöglichkeiten sehr mau aussieht, da fast alle öffentlichen Parkeinrichtungen durch die Fahrzeuge der Stundenten der Universität belegt sind. Wer einen Besuch in St. Andrews in Auge fassen sollten, ist gut beraten, wenn er das Auto in einem Randgebiet der Stadt abstellt und sich zu Fuß in Richtung Stadtzentrum bzw. der Burg und der Kathedrale begibt.
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