Eine Burg wird erstürmt

Etwa 2 Kilometer von Fort William entfernt, ist das Inverlochy Castle zu finden. Auf dem Weg dorthin – eigentlich hätten wir ja auch hinlaufen können – verfahren wir uns mal wieder und landen zunächst in der Ortschaft Inverlochy. Da wir hier keinen Hinweis auf den Standort des Castles ausmachen können und die Straße ohnehin in einer Sackgasse endet, wenden wir und kehren zur Hauptstraße zurück, um in Richtung Spean Bridge zu fahren. Nur wenige Sekunden später können wir am Straßenrand das braune Hinweisschild von Historic Scotland erkennen. Ausgeschildert ist die Burg allerdings als „Old Inverlochy Castle“. Warum das so ist, sollen wir erst später erfahren (siehe auch meine Anmerkung zur Geschichte Burg).
Ehrlich gesagt, sind wir doch ziemlich erstaunt darüber, dass trotz des schlechten Wetters so viele Leute unterwegs sind. Wir bewaffnen uns mit Kameras, Camcorder und Stativ und gehen los. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Schritte. Nachdem wir uns ausführlich an der vor dem Eingang des Inverlochy Castles befindlichen Info-Tafel informiert haben, durchschreiten wir den Torbogen. Wir sehen uns auf dem Gelände in und außerhalb der Burg um und machen Fotos. Etwa 15 Mintuen später marschieren wir, da es erneut zu regnen begonnen hat, zurück zum Auto, um dort erst einmal abzuwarten…

Geschichlichtes zur Burg:

Das Old Inverlochy Castle (gälisch: Caisteal Inbhirlochaidh) ist heute eine Ruine. Es darf nicht verwechselt werden mit dem um 1863 erbauten Inverlochy Castle, welches sich innerhalb der Ortschaft Inverlochy befindet. Die Burg, die etwa um 1280 von der Familie Comyn erbaut worden war, befindet sich an der Südseite des River Lochy und zwar fast genau an der Stelle, wo der Fluss in das Loch Linnhe fließt.
Neben den Familien Balliol und Bruce zählten die Comyns im späten 13. Jahrhundert zu den einflussreichsten und angesehensten Familien Schottlands. Allerdings machte John Comyn, der auch als „The Black Lord of Badenoch“ bekannt war, einen gravierenden Fehler, als er sich zur Zeit der schottischen Thron-Streitigkeiten im Jahr 1297 auf die Seite der Balliol’s schlug, um die Ansprüche von John Balliol zur Besteigung des Thrones zu unterstützen.
Seit jeher verfeindet, fanden die Zwistigkeiten zwischen den Comyns und den Bruces ihren Höhepunkt, als Robert Bruce im Jahr 1306 John Comyn in einer Kirche ermordete. 1314 zum schottischen König gekrönt, gelang es Robert I. schon innerhalb seines ersten Regierungsjahres Inverlochy Castle einzunehmen. Er vermachte die Burg einschließlich der Ländereien um Lochaber den MacDonalds, Lord of the Isles, einem ihm treu ergebenen Clan.